Deutschland hat die WM-Generalprobe gegen Saudi Arabien gewonnen. Die DFB-Elf setzte sich vor heimischem Publikum in der Leverkusener BayArena mit 2:1 durch. Die Nationalmannschaft siegte nach fünf sieglosen Spielen endlich wieder einmal. Mehr positive Nachrichten gab es allerdings nicht. Ganz im Gegenteil machte die Partie gleich aus mehreren Gründen erhebliche Sorgen.
Spielbericht: Und dann wurde Gündogan eingewechselt…
Eigentlich begann die Partie nach Plan. Bereits in der 9. Minute erzielte Timo Werner das 1:0 für Deutschland. Es schien das gute Laune-Spiel zu werden, auf das der DFB und das Publikum gehofft hatten. Die Saudis wollten nicht den Stimmungskiller spielen und schoben die Kugel zwei Minuten vor der Halbzeit gleich noch ins eigene Netz. In der zweiten Halbzeit erhielt der Gast in der 84. Minute einen berechtigten Elfmeter. Den konnte Marc-André ter Stegen zwar parieren. Doch den Nachschuss versenkte Taisir Al-Jassim. Eine weitere Großchance für die Saudis in der Schlussphase der Partie hätte eigentlich noch den Ausgleich bedeuten müssen.
Die Szene der Partie war zweifellos die 57. Minute: Bundestrainer Jogi Löw wechselte Ilkay Gündogan ein und das Publikum begann zu pfeifen und zu buhen. Der deutsche Coach forderte die Zuschauer auf, den Spieler zu unterstützen, was das Gegenteil bewirkte. Die Menschen pfiffen nur noch lauter. Sie haben Gündogan und Mesut Özil ganz offensichtlich immer noch nicht ihr Foto mit dem türkischen Präsidenten Erdogan verziehen. Die Worte, die sie in diesem Zusammenhang wählten, haben die deutschen Fans verletzt, bezeichneten die Spieler Erdogan doch als „unseren Präsidenten.“ Özil hatte sich für den Test dann auch gleich verletzt abgemeldet, hatte er doch die deutschen Pfiffe schon gegen Österreich zu Genüge zu spüren bekommen.
Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff hatte den Skandal um das Foto vor der Partie für „beendet“ erklärt und damit ein Zeugnis von armseliger Kommunikation und mangelndem Verständnis für die Fanseele gegeben. Deutschland reist so mit vielen Sorgen nach Russland. Die Chance für die DFB-Elf ist eine alte Phrase: „Wichtig ist auf dem Platz.“ Gewinnt das Team, sind all die Ängste und Kränkungen vergessen.